
Die Interview-Leitfäden zum Diagnostik-System für psychische Störungen nach DSM-5 für Kinder und Jugendliche (DISYPS-ILF) eignen sich zur Erfassung und Diagnostik von psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen sowie zur Verlaufskontrolle und Qualitätssicherung. Die DISYPS Interview-Leitfäden können in der Kinder- und Jugendpsychotherapie, Kinder und Jugendpsychiatrie, Erziehungsberatung und Schulpsychologie eingesetzt werden. Insbesondere Berufsanfänger*innen erleichtert DISYPS-ILF die Durchführung eines umfassenden diagnostischen Interviews. In der Forschung ermöglicht DISYPS-ILF die Überprüfung von Diagnosen mittels eines strukturierten und standardisierten Verfahrens.
Die DISYPS Interview-Leitfäden (DISYPS-ILF) sind ein Zusatzprodukt zu DISYPS-III (Diagnostik-System für Psychische Störungen nach ICD-10 und DSM-5 für Kinder und Jugendliche - III; Döpfner & Görtz-Dorten, 2017). Sie dienen als semistrukturierte Interviews der Exploration von Kindern und Jugendlichen sowie ihrer Bezugspersonen hinsichtlich der häufigsten psychischen Störungen nach den Kriterien des DSM-5. Diese werden für die Interview-Leitfäden (ILF) zu insgesamt fünf einzelnen ILF zusammengefasst, wobei vier davon Leitfragen zur Durchführung störungsspezifischer diagnostischer Interviews zu den folgenden Störungsbereichen enthalten:
Interview-Leitfaden für Externale Störungen (ILF-EXTERNAL):
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Bislang liegen Ergebnisse zur Psychometrischen Qualität zum Interview-Leitfaden für Externale Störungen (ILF-EXTERNAL) vor. Die Interrater-Reliabilitäten aller Skalen des Interview-Leitfadens sind als gut bis exzellent einzuschätzen. Für die Symptomskalen wurden überwiegend zufriedenstellende bis gute interne Konsistenzen (Cronbachs Alpha zwischen .71 und .87, mit Ausnahme von der reduzierten Skala aggressiv-dissoziales Verhalten mit Cronbachs Alpha = .60) ermittelt. Die Skalen zu Funktionsbeeinträchtigung und Leidensdruck sind für ADHS im grenzwertigen (Cronbachs Alpha = .62) und für SSV im sehr guten (Cronbachs Alpha = .86) Bereich. Analysen zur Reliabilität der weiteren Verfahren werden durchgeführt oder sind in Planung.
Da die DISYPS-ILF auf den Kriterien des DSM-5 basieren, kann grundsätzlich von einer hohen Inhaltsvalidität ausgegangen werden. Auch in Bezug auf die Validität stehen bisher Angaben zum Interview-Leitfaden für Externale Störungen (ILF-EXTERNAL) zur Verfügung. Die konvergente Validität für die Skalen der ILF-EXTERNAL konnte durch hohe Zusammenhänge der Skalen des ILF-EXTERNAL mit den entsprechenden Elternbeurteilungen aus DISYPS-III (Pearson Korrelationen zwischen r = .57 und r = .78), sowie überwiegend zufriedenstellende Zusammenhänge mit den CBCL/6-18R Problemskalen nachgewiesen werden. Analysen zu den weiteren Verfahren werden durchgeführt oder sind in Planung.
Die kategoriale Diagnostik erfordert keine Normen, weshalb für die DISYPS-ILF keine gesonderten Normen erhoben wurden. Für die dimensionale Diagnostik stellt DISYPS-ILF jedoch Grenzwerte zur Interpretation zur Verfügung. Diese sogenannte orientierende Bewertung basiert überwiegend auf inhaltlichen Kriterien.
Die Dauer der Durchführung der klinischen Exploration anhand der Interview-Leitfäden variiert in Abhängigkeit davon, welche diagnostischen Interviews (Screening-Interview, eins oder mehrere störungsspezifische Interviews) durchgeführt werden und liegt in der Regel zwischen 60 und 90 Minuten.
In Anwendung seit 2022.