2009
von Liane Kaufmann, Hans-Christoph Nürk, Martina Graf, Helga Krinzinger, Margarete Delazer, Klaus Willmes-v. Hinckeldey
Kinder zwischen 4 Jahren (2. Halbjahr des vorletzten Kindergartenjahres) und 8 Jahren (1. Halbjahr der 3. Grundschulklasse), vorwiegend im mittleren und unteren Leistungsbereich; Individualtest.
Dieses Verfahren ist auch in französischer Sprache lieferbar.
Der TEDI-MATH ist ein auf kognitiv-neuropsychologischen Theorien beruhender, multikomponentieller Test zur Erfassung numerischer und rechnerischer Fertigkeiten. Aus einer Batterie von insgesamt 28 Subtests werden altersspezifisch unterschiedliche Kombinationen vorgegeben. Der Gesamttestwert kann zur Diagnostik von Rechenstörungen/Dyskalkulie herangezogen werden. Wenn aus Zeitgründen die Durchführung des gesamten Tests nicht möglich ist, kann auf eine „Kernbatterie“ von Untertests zurückgegriffen werden. Mittels der Kernbatterie können ab der Einschulung zwei Komponenten erfasst werden (Zahlenverarbeitung und Rechnen).
Zudem gibt es für die unteren Klassenstufen noch einen weiteren Leistungsbereich (Zählen und Zählprinzipien). Da der TEDI-MATH bereits im Kindergartenalter anwendbar ist, eignet er sich hervorragend zur Früherkennung numerischer Stärken und Schwächen. Neben der Erstellung differenzierter Leistungsprofile ist eine Besonderheit des TEDI-MATH, dass bei einigen Subtests auch eine qualitative Leistungsbeurteilung vorgesehen ist. Dies ist für die Interventionsplanung sehr hilfreich. Zudem kann er zur quantitativen Erfassung von Interventionseffekten und zum Vergleich der Wirksamkeit verschiedener Interventionsansätze und -programme herangezogen werden. Die unterschiedliche Beschaffenheit der Materialien dient zudem der abwechslungsreichen Darbietung der Aufgaben und unterstützt dadurch die Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit des Kindes.
Je Klassenstufe liegen zufriedenstellende bis gute interne Konsistenz-Koeffizienten (Cronbachs Alpha) und Split-Half-Koeffizienten (Pearson-Korrelation) für die einzelnen Untertests vor. Die Reliabilitätsschätzungen für die beiden Komponenten und den Gesamtwert der Kernbatterien fallen deutlich höher aus.
Nichtmetrische multidimensionale Skalierverfahren rechtfertigen die Unterscheidung von Zahlenverarbeitungs- und Rechenkomponente. Die Testleistungen korrelieren substantiell mit Lehrereinschätzungen der Leistungsfähigkeit der jüngeren Altersgruppe bzw. mit Schulnoten in Mathematik der höheren Altersgruppen. Auch eine signifikante Korrelation mit der Subskala Selbsteinschätzung der eigenen Rechenleistung der deutschsprachigen Version des Rechenangstfragebogens (FRA; Krinzinger et al., 2007) stützt die Kriteriumsvalidität des TEDI-MATH.
Die Normstichprobe besteht aus N = 873 deutschsprachigen Kindern (437 Jungen und 448 Mädchen) mit jeweils etwa 100 Kindern pro Halbjahres-Klassenstufe.
Die Durchführungszeit für die Gesamtbatterie variiert je nach Klassenstufe und beträgt im Durchschnitt ca. eine Stunde. Die Durchführungszeit für die Kernbatterie beträgt maximal 45 Minuten.
In Anwendung seit 2009.
2009
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