
Das Sprachsystematische Aphasiescreening (SAPS) ist ein modellbasiertes, standardisiertes Verfahren zur Erfassung aphasischer Störungsmuster als Ausgangspunkt für sprachtherapeutische Behandlungsplanung und sprachliche Verlaufsuntersuchungen. Es richtet sich an alle sprachdiagnostisch und -therapeutisch ausgerichteten Berufsgruppen. Das SAPS ist generell für Personen mit post-akuter und chronischer Aphasie einsetzbar, so lange zumindest ein Ansatz von intentionaler sprachlicher Kommunikation bei den betroffenen aphasischen Personen zu erkennen ist
Das SAPS erfasst (abgestuft nach Schwierigkeit) die drei sprachlichen Verarbeitungsebenen der Laut-, Wort- und Satzstrukturen in rezeptiver und expressiver Modalität. Das SAPS überprüft das Sprachsystem hinsichtlich der drei Sprachdomänen Phonologie/Phonetik, Lexikon/Semantik und Syntax/Morphologie, um die Sprachbehandlung von aphasischen Personen direkt auf das Muster gestörter und erhaltener Leistungen ausrichten zu können. Diagnostik, Therapieplanung und Verlaufsbeobachtung mit dem SAPS sind so konzipiert, dass sie einfach, auf einen Blick ersichtlich und gut aufeinander abgestimmt erfolgen können.
In Diagnostik und Therapie ermöglicht das SAPSDie Reliabilitätsanalyse ergab für alle Module eine sehr hohe interne Konsistenz und eine gute Test-Retest-Reliabilität.
Die rezeptiven und expressiven Module sind in ihrer Schwierigkeit nachweisbar gut nach den drei Anforderungsstufen mit jeweils signifikanten Mittelwertunterschieden zwischen allen drei Stufen abgestuft. Die konvergente Validität konnte durch erwartungskonforme Korrelationen mit anderen Tests zur Erfassung sprachlicher Leistungen nachgewiesen werden.
Es liegen Normdaten aus einer multizentrischen Studie mit N = 156 Personen mit chronischer Aphasie vor.
Die Durchführungsdauer beträgt 60 bis 90 Minuten. Die Auswertung dauert 15 bis 30 Minuten.
In Anwendung seit 2022.
2022