Messen Sie die Lesegeschwindigkeit und das Leseverständnis bei Grundschüler*innen der zweiten bis vierten Klasse mit dem LGVT 2–4. Das Lesen eines Fließtextes ermöglicht die ökologisch valide, praxisnahe und schnelle Erfassung der Lesegenauigkeit, der Lesegeschwindigkeit und des Leseverständnisses, aber auch der angewandten Lesestrategien. Treffen Sie detaillierte Aussagen über die Lesekompetenz Ihrer Schüler*innen und planen Sie mögliche Förderansätze.
Einsatzbereich
Der Lesegeschwindigkeits- und -verständnistest für die Klassen 2–4 (LGVT 2–4) kann ab Mitte der zweiten bis Ende der vierten Klassenstufe eingesetzt werden, um die Lesekompetenz zu evaluieren. Anwendbar als Einzel- und Gruppentest, z.B. in der Schulpsychologie, der Kinder- und Jugendpsychiatrie, der Heil- und Sonderpädagogik und der Logopädie sowie für die ökonomische Testung ganzer Schulklassen, auch im Kontext von wissenschaftlichen Untersuchungen. Durch den verfügbaren Paralleltest können auch Veränderungen über die Zeit erfasst werden.
Inhalt
Der LGVT 2–4 dient der Erfassung von Lesegeschwindigkeit, Lesegenauigkeit und Leseverständnis. Die Aufgabe besteht darin (ähnlich dem LGVT 5–12+), einen Fließtext zu lesen und innerhalb einer fest vorgegebenen Bearbeitungszeit an maximal 34 Teststellen auszuwählen, welches von drei vorgegebenen Wörtern am besten in den Sinneszusammenhang passt. Es gibt zwei Parallelversionen von Märchentexten mit jeweils 822 Wörtern. Neben den drei Einzelskalen liefert das Verfahren Informationen über den Bearbeitungsstil, d.h. es ermöglicht Aussagen darüber in welchem Verhältnis von Geschwindigkeit und Genauigkeit die gezeigte Verständnisleistung zustande kommt. Für den individuellen Zuschnitt von Fördermaßnahmen kann diese differenzierte Betrachtung sehr hilfreich sein, weil theoretisch verschiedene Kinder auf ganz unterschiedliche Weise scheinbar identische Verständnisleistungen erbringen können (z.B. „schnell, aber fehleranfällig“ vs. „langsam, aber fehlerfrei“).
Eine Überforderung beim Lesen, der naturgemäß noch ungeübten Grundschulkinder soll durch das gewählte Testformat vermieden werden. Der LGVT 2–4 erfordert das Lesen längerer, fortlaufender Texte. Durch die Integration der Items in den fließenden Text und ein Zeitlimit wird die befürchtete Überforderungssituation vermieden. Das hier gewählte Testformat ermöglicht somit eine ökologisch valide Diagnostik der Lesekompetenz.
Zuverlässigkeit
Die Paralleltest-Reliabilität für die drei Subskalen liegt zwischen .71 und .90. Die Retest-Reliabilität (Test-Retest-Intervall von 5 Monaten) liegt zwischen .56 und .82.
Testgültigkeit
Korrelationen mit den Subskalen des ELFE-Lesetests sowie weiteren, nicht lesespezifischen Außenkriterien (Intelligenz, Mathematikleistung) liegen in den erwarteten Größenordnungen und bestätigen die konvergente und diskriminante Validität des Verfahrens.
Normen
Es liegen quartalsweise Normen von Mitte der 2. bis Ende der 4. Klassenstufe vor (N = 1.445). Für das Leseverständnis, die Lesegeschwindigkeit und die Lesegenauigkeit werden T-Werte und Prozentränge zur Verfügung gestellt.
Bearbeitungsdauer
Die Durchführungszeit liegt bei insgesamt 12 bis 15 Minuten. Die reine Testzeit beträgt in der 2. Klasse 8 Minuten, in der 3. und 4. Klasse 6 Minuten.
Erscheinungshinweis
In Anwendung seit 2024.
Copyright-Jahr
2024