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BIAS-K

Bielefelder Aphasie Screening für Kinder 

Zur Diagnostik von Aphasien im Kindesalter

von Martina Hielscher-Fastabend, Kerstin Richter

Paper and Pencil
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Artikelnummer: 4701517
CHF 162.00
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Bielefelder Aphasie Screening für Kinder 
Artikelnummer: 4701518
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Einsatzbereich

Mit dem Bielefelder Aphasie Screening für Kinder (BIAS-K) steht ein Verfahren zur Verfügung, in dem verschiedene Modalitäten des Sprachverstehens und der Sprachproduktion berücksichtigt werden, um einen ersten orientierenden Überblick über möglicherweise verminderte Sprachkompetenzen eines neurologisch erkrankten Kindes zu erhalten. Die primäre Zielgruppe sind Kinder mit einer Aphasie im Vorschul- und Primarstufenalter. Neben der Erfassung sprachlicher Problembereiche liefert das BIAS-K Hinweise auf therapeutische Schwerpunkte und mögliche Stimulierungshilfen. Es kann zudem zur Verlaufsdiagnostik ohne große Belastung für die betroffenen Kinder genutzt werden.

Inhalt

Das BIAS-K umfasst folgende Leistungsbereiche: das auditive Sprachverständnis, die Sprachproduktion („Automatisierte Sprachproduktion“, „Elizitierte mündliche Sprachproduktion“ und „Wortflüssigkeit“) und die Schriftsprache („Lesen“ und „Schreiben“). In einzelnen Aufgabengruppen sind zudem Stimulierungsstufen eingebaut, um Ableitungen für die Therapie und Förderung zu erlauben. Das Verfahren prüft vor allem die basalen Kompetenzen in den genannten Bereichen und ist relativ kurz gehalten, um die neurologisch erkrankten Kinder nicht zu überfordern und um auch in der akuten Phase schon einsetzbar zu sein. Bei allen Kindern wird das auditive Sprachverständnis auf Wort- und Satzebene mit Bildunterstützung und für Entscheidungsfragen geprüft. Bezüglich der Produktion wird Reihensprechen und Floskeln nachsprechen, das Benennen von Objektbildern und die Beschreibung von Szenenbildern sowie die Wortgenerierung zu zwei semantischen und einer phonologischen Kategorie geprüft. Ab der dritten Klasse werden auch erste Kompetenzen im Lesen und Schreiben erfasst: Der Bereich der Schriftsprache umfasst das Lesesinnverständnis auf Wort- und Satzebene mit Bildunterstützung, das Lesen von Wörtern und Sätzen sowie das Schreiben von Nomina.

Zuverlässigkeit

Die Itemkennwerte und Reliabilitätskennwerte sind bislang an einer Gruppe von 100 Kindern ohne eine Aphasie und zunächst an acht Kindern mit Aphasie bestimmt worden. Die Konsistenz des Leistungsbereichs I „Auditives Sprachverständnis“ liegt mit Cronbachs Alpha = .87 im guten Bereich, ebenso wie der zusammengefasste Leistungsbereich der Sprachproduktion (II „Automatisierte Sprachproduktion“, III „Elizitierte mündliche Sprachproduktion“ und IV „Wortflüssigkeit“) mit Cronbachs Alpha = .83. Die Leistungsbereiche V „Lesen“ und VI „Schreiben“ wurden nur für die Kinder der Klassen 3 und 4 erfasst und entsprechend nur bei vier Kindern mit einer Aphasie durchgeführt. Die interne Konsistenz dieser beiden Bereiche ist, berechnet über die Werte von 39 Kindern, mit Cronbachs Alpha = .92 für Lesen und .91 für Schreiben als sehr gut anzunehmen.

Testgültigkeit

Das BIAS-K wurde in der Tradition des Screenings für Erwachsene (BIAS A&R) konzipiert und auf die Phase des kindlichen Spracherwerbs adaptiert. Die inhaltliche Validität ist damit gegeben. Das Screening wurde bislang bei 84 Kindern ohne neurogene Sprachstörungen und mit normgerechter Sprachentwicklung durchgeführt. Die Leistungen waren altersabhängig und vor allem abhängig von der Klassenstufe, sodass die Kinder aus den Klassen 1 und 2 sowie aus den Klassen 3 und 4 jeweils zusammengefasst werden konnten. Für die Kinder im Elementarbereich (4;0–5;11 Jahre) zeigten sich die größten Schwierigkeiten bei der Beantwortung der Items, jedoch lagen die Leistungen immer über 70 % der möglichen Punkte pro Leistungsbereich. Eine Vergleichsgruppe von 16 Kindern im Vorschulalter mit einer Sprachentwicklungsstörung ohne primäre Ursachen (USES) zeigte dagegen deutliche Leistungsminderungen. Für alle Kinder wurde als externe Validierung der Ergebnisse im BIAS-K ein Sprachentwicklungstest durchgeführt (SET 3–5 bzw. P-ITPA). Die Korrelationen lagen für korrespondierende sprachliche Bereiche im mittleren bis hohen Bereich, was für eine gute Kriteriumsvalidität spricht. Hohe bis sehr hohe Korrelationen der Aufgabengruppen und der Leistungsbereiche des BIAS-K weisen auf eine gute Konstruktvalidität hin.

Normen

An insgesamt 84 Kindern ohne neurologische Erkrankung und ohne eine Sprachentwicklungsstörung im Alter von 4;0 bis 10;0 Jahren wurden Orientierungswerte erhoben: Für Kinder im Elementarbereich (N = 18), Kinder der Klassenstufen 1 und 2 (N = 32) und Kinder der Klassenstufen 3 und 4 (N = 34) liegen mittlere Prozentwerte und untere Leistungsgrenzen vor, die den jeweils kritischen Wert für ein beeinträchtigtes sprachliches Verhalten im jeweiligen Bereich angeben. Leistungsprofile von bislang acht Kindern mit einer Aphasie dienen als Orientierung für die Einordnung eigener Patient*innen hinsichtlich ihres jeweiligen Leistungsprofils.

Bearbeitungsdauer

Die Bearbeitungsdauer beträgt mit den Aufgaben zur Schriftsprache max. 30 bis 40 Minuten. Bei jüngeren Kindern (bis Klasse 2) beträgt die Untersuchungsdauer 20 bis 25 Minuten, da die Aufgaben zum Lesen und Schreiben entfallen.

Erscheinungshinweis

In Anwendung seit Juni 2022.

Copyright-Jahr

2022

Ref-ID:64326   P-ID:64325

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