
1. Auflage 2010
von Willi Seitz, Markus Rautenberg
Hinweis zum Hogrefe Testsystem (HTS)
* HTS benötigt einen HTS-Online-Portalzugang
Weitere Informationen zu den Software-Produkten finden Sie im Bereich eTesting: Link.
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Persönlichkeitsdiagnostik von Inhaftierten im Justizvollzug. Eingangsdiagnostik, Überprüfung des Vollzugsplans, Begutachtung im Hinblick auf die Erklärung der Straffälligkeit, die Vorbereitung der Entlassung bzw. Empfehlungen für eine vorzeitige Entlassung, kriminologische Forschung.
Mit dem PFI wird ein Persönlichkeitsfragebogen vorgelegt, welcher auf die – durch die Haftumstände beeinflusste und darauf bezogene – Erlebnissituation von inhaftierten Personen abgestimmt ist. Mit insgesamt 107 Items werden die folgenden Dimensionen (Primärdimensionen) erfasst: Insuffizienzerleben, Emotionale Stabilität, optimistische Sorglosigkeit, Soziale Anpassung, Bedürfnis nach Beachtung und Unterstützung durch die Mitgefangenen, Bedürfnis nach Isolierung gegenüber Mitgefangenen, Selbstüberzeugte Autonomie und Dominanz gegenüber Mitgefangenen, Aggressivität, Argwohn gegenüber Anstaltsbediensteten und Fehlende Offenheit. Darüber hinaus können die drei übergeordneten Faktoren Ichschwäche, aggressiv-misstrauische soziale Fehlanpassung und optimistisch-selbstüberzeugte Extraversion (Sekundärfaktoren) ermittelt werden. Das Verfahren liefert vor allem Informationen, die für die Behandlung des Inhaftierten von Bedeutung und zur Erstellung bzw. Begründung eines angemessenen Vollzugsplans nützlich sind. Der bisher erfolgreiche Einsatz des PFI lässt sich auch darauf zurückführen, dass im deutschsprachigen Bereich kein vergleichbares Instrument vorliegt.
Die internen Konsistenzen (Cronbachs Alpha) der Skalen für die Primärdimensionen liegen zwischen α = .79 und α = .93. Die internen Konsistenzen der Skalen für die Sekundärfaktoren liegen bei α = .95, α = .93 und α = .89.
Die interne Validität der Einzelitems bzw. der internen Struktur der Primärdimensionen konnte in faktorenanalytischen Untersuchungen nachgewiesen werden. Auch für die faktorielle Struktur der Sekundärfaktoren liegen Ergebnisse vor. Die Konstruktvalidität wurde durch Korrelationen mit anderen Persönlichkeitsverfahren (u.a. FPI, SVF, Gießen-Test) nachgewiesen. Es wurden darüber hinaus Zusammenhänge der PFI-Dimensionen mit folgenden externen Kriterien geprüft: Statusmerkmale, Intelligenz, kriminologische und delinquenzrelevante Personenvariablen, Bedingungen des Haftaufenthalts und Einstellungen der Inhaftierten zu Gesetz und Legalverhalten sowie zur Inhaftierung und den Haftbedingungen.
Normdaten liegen für N = 1.142 Inhaftierte vor. Für männliche Inhaftierte liegen zudem getrennte Normen für Jugendliche und Heranwachsende sowie für Erwachsene (über 21 Jahre) vor.
Zwischen 20 und 30 Minuten.
In Anwendung seit 2010.
2010
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