1. Auflage
von M. Grosse Holtforth, K. Grawe, Özgür Tamcan
Hinweis zum Hogrefe Testsystem (HTS)
* HTS benötigt einen HTS-Online-Portalzugang
Weitere Informationen zu den Software-Produkten finden Sie im Bereich eTesting: Link.
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Erfassung der Inkongruenz (unzureichende Umsetzung motivationaler Ziele) von Psychotherapiepatienten ab 18 Jahren in Praxis und Forschung.
Der INK und seine Kurzversion, der K-INK, sind Selbstbeurteilungsinstrumente, die unzureichende Umsetzung motivationaler Ziele (Inkongruenz) von Psychotherapiepatienten erheben. Die Umsetzung von Annäherungs- und Vermeidungszielen wird im INK auf 14 bzw. 9 Skalen mit insgesamt 94 Items erfasst. Iteminhalte und Skalenstruktur sind vom Fragebogen Motivationaler Schemata (FAMOS; Grosse Holtforth & Grawe, 2002) übernommen. Während der FAMOS die Intensität motivationaler Ziele (Wichtigkeit bzw. Schlimmsein) misst, erfasst der INK den Grad unzureichender Umsetzung dieser motivationalen Ziele (Zufriedenheit mit der Umsetzung von Annäherungszielen bzw. Eintreffen von Vermeidungszielen). Annäherungsziel-Skalen sind Intimität/Bindung, Geselligkeit, Anderen helfen, Hilfe bekommen, Anerkennung/Wertschätzung, Überlegensein/Imponieren, Autonomie, Leistung, Kontrolle haben, Bildung/Verstehen, Glauben/Sinn, Das Leben auskosten, Selbstvertrauen/Selbstwert und Selbstbelohnung. Vermeidungsziel-Skalen sind Trennung, Geringschätzung, Erniedrigung/Blamage, Vorwürfe/Kritik, Abhängigkeit/Autonomieverlust, Spannungen mit anderen, Sich verletzbar machen, Hilflosigkeit/Ohnmacht und Versagen. Drei zusammenfassende Werte werden aus den Skalen des INK gebildet: Inkongruenz bzgl. Annäherungszielen (INK-A) und Inkongruenz bzgl. Vermeidungszielen (INK-V) sowie der Inkongruenz-Gesamtwert (INK-G). Die Auswahl des trennschärfsten Items jeder Skala führte bei der Konstruktion des K-INK zu einem Fragebogen von 23 Items.
Die interne Konsistenz der einzelnen Skalen des INK variiert in der Selbstbeurteilung bei Patienten zwischen .47 und .93 sowie bei Kontrollpersonen zwischen .44 und .92. Mittlere interne Homogenitäten der Annäherungszielskalen liegen für Patienten und für Normalpersonen jeweils bei .80 sowie für Vermeidungszielskalen bei .76 (Patienten) bzw. .77 (Normalpersonen). Die zusammenfassenden Skalen für Annäherungs- und Vermeidungsziele zeigen interne Konsistenzen zwischen .83 und .91 bei Patienten sowie zwischen .89 und .92 bei Kontrollpersonen. Über einen Zeitraum von einer Woche zeigen sich bei Studierenden Retest-Reliabilitäten für die einzelnen INK-Skalen von .42 bis .91 (M = .68 für Annäherungsziele und .64 für Vermeidungsziele), für die zusammenfassenden Skalen von .79, .77 und .80. Die internen Konsistenzen der K-INK-Skalen liegen bei .83 bis .91 (Patienten) sowie bei .82 bis .90 (Kontrollpersonen).
Die mit dem INK (wie mit dem FAMOS) erfassten Inhalte stellen eine relativ repräsentative Sammlung der motivationalen Ziele von Psychotherapiepatienten dar. Der INK geht sowohl im inhaltlichen Umfang als auch in der Unterscheidung von Annäherungs- und Vermeidungszielen über vergleichbare Instrumente hinaus. In konfirmatorischen Hauptachsenanalysen ließ sich die Skalenstruktur des FAMOS größtenteils reproduzieren und die Trennung von Annäherungs- und Vermeidungszielskalen bestätigen. Patienten zeigen erwartungsgemäß höhere Inkongruenzwerte als Kontrollpersonen. In korrelativen Untersuchungen ergeben sich bei Patienten und Kontrollpersonen differenzielle Zusammenhänge der INK-Skalen mit verschiedenen Maßen des Wohlbefindens, psychopathologischer Symptomatik, sonstigen psychischen Problemen und Persönlichkeitseigenschaften. Die Inkongruenzwerte werden durch psychotherapeutische Behandlungen bedeutsam reduziert.
Es liegen nach Alter und Geschlecht differenzierte T-Wert-Normen für 707 Kontrollpersonen vor.
10 bis 20 Minuten.
In Anwendung seit 2004.
2004
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