Von Dr. Svenja Schumacher, Prof. Dr. Regina Kempen, Lisa Hollands und Anna Maria Engel
Unsere Gesellschaft ist vor dem Hintergrund der Globalisierung geprägt durch eine große kulturelle Vielfalt, die es erfolgreich zu navigieren gilt, um im Arbeitsalltag die Verständigung zwischen verschiedenen Akteur*innen zu fördern (Genkova & Riecken, 2020; Guillén-Yparrea & Ramírez-Montoya, 2023). Als zentraler Ansatzpunkt stellt sich hier die Entwicklung interkultureller Kompetenzen dar, welche in verschiedenen Formaten der Aus-, Fort- und Weiterbildung in Unternehmen adressiert wird. Insbesondere haben sich interkulturelle Trainings als integraler Bestandteil einer kultur-sensitiven Personalentwicklungspraxis etabliert (Genkova, 2019). Klassischerweise werden in diesem Kontext die Teilnehmenden in einem physischen Raum zusammengebracht, um ihre interkulturelle Kompetenz gemeinsam weiterzuentwickeln. Gleichzeitig erfordert eine zunehmend technologisierte, vernetzte Arbeitswelt, in der Menschen über mehrere Standorte und den ganzen Globus verteilt digital in interkulturellen Teams zusammenarbeiten, im Rahmen der Personalentwicklung 4.0 ein Umdenken in der Ausgestaltung interkultureller Trainings. Die Personalentwicklung 4.0 setzt dabei auf eine starke Individualisierung von Lernprozessen, die eine stärkere Verknüpfung zwischen dem Lernsetting und Anwendungskontext herstellen (Sammet & Wolf, 2019). Vor diesem Hintergrund wird der Einsatz digital unterstützter Lernformen, wie Online-Trainings, E-Learning oder Blended Learning, digitale Trainingsformate zunehmend populärer (vgl. Sammet & Wolf, 2019).