Wozu eine Arbeitsplatzanalyse?
Auch über die Gesundheit hinaus macht es Sinn, den Arbeitsplatz und die Arbeitsbedingungen zu prüfen. Menschen, die bei ihrer Arbeit über mehr Entscheidungsspielräume verfügen, erleben weniger Stress, leiden weniger häufig unter einem Burnout, sind motivierter und sehen mehr Sinn in ihrer Tätigkeit. Dadurch zeigen sie auch oft bessere Leistungen.
Die psychologisch gesunde Gestaltung von Arbeitstätigkeiten ist vermutlich eine der ältesten psychologischen Interventionsmaßnahmen. Dabei geht es nicht nur um die physische Umgebung in der gearbeitet wird, sondern vor allem um die Gestaltung der Arbeitsaufgaben und der Kooperation zwischen den Arbeitenden. Jahrzehnte der Forschung bestätigten immer wieder, dass psychologische Arbeitsgestaltung einen signifikanten Einfluss auf die Leistung, die Motivation und die Gesundheit von Arbeitenden hat. Diese Effekte gehören vielleicht nicht zu den größten, dafür wirken sie auf die Gesamtheit aller Menschen, die jetzt und in Zukunft einen bestimmten Arbeitsplatz innehaben für die Gesamtdauer eines Arbeitslebens – acht Stunden an jedem Werktag für die meiste Zeit des Jahres und im Schnitt knappe 40 Jahre.
Wenn es darum geht, Tätigkeiten genauer anzusehen, kommt die Arbeitsplatzanalyse ins Spiel. Ihre Kernidee ist es, herauszufinden, wie es an einem konkreten Arbeitsplatz um förderliche oder weniger förderliche Arbeitsbedingungen bestellt ist.
Ein umfangreiches Arbeitsanalyseinstrument, das dem Praktiker oder der Praktikerin vielfältige Möglichkeiten zur Gestaltung und Erklärung bietet, ist der WDQ, die deutsche Adaptation des «Work Design Questionnaire» von Sebastian Stegmann, Rolf van Dick, Nina Junker und Julie Charalambous.