Erwachsene Patienten mit leichten aphasischen Störungen bzw. Restsymptomen aufgrund eines Schädelhirntraumas oder eines Schlaganfalls, die Schwierigkeiten bei der Wortfindung zeigen oder diese subjektiv äußern. Einsatz ab der postakuten Phase. Einzeltest.
BIWOS hat das Ziel, Wortfindungsstörungen bei leichten Aphasien zu erfassen und von der Wortfindungsleistung Sprachgesunder abzugrenzen. Dabei können bereits minimale Beeinträchtigungen beim mündlichen Wortabruf festgestellt werden.
Das Screening besteht aus 10 Aufgabengruppen:
Fünf Aufgabenkomplexe widmen sich dabei dem primär semantischen Leistungsbereich und fünf weitere Aufgabenkomplexe dem primär lexikalischen Leistungsbereich. Das Verfahren kann damit erste Hinweise über Störungsschwerpunkte innerhalb verschiedener Wortabrufprozesse liefern, aus denen Hinweise für das therapeutische Vorgehen in der Praxis gewonnen werden können. Die Auswertung erfolgt durch den Vergleich mit Cut-off-Werten. Zur Schweregradbestimmung liegen zusätzlich Normwerte vor.
Der Reliabilitätskoeffizient (Cronbachs Alpha) des gesamten BIWOS liegt bei .823. Die Reliabilitätskoeffizienten der einzelnen Aufgabentypen liegen zwischen .701 und .828.
Es wurden signifikante Gruppenunterschiede zwischen Kontrollprobanden und Aphasikern sowohl im gesamten Screening als auch in den einzelnen Aufgabengruppen nachgewiesen. Eine Diskriminanzanalyse zeigt, dass insgesamt 97,1 % der ursprünglich gruppierten Aphasiker (die Zuordnung erfolgte mittels AAT sowie Expertenurteil) und Kontrollprobanden richtig klassifiziert wurden.
Prozentränge und Stanine-Werte aus einer Stichprobe von 42 Aphasiepatienten.
Die Durchführungsdauer des Screenings beträgt etwa 30 bis 45 Minuten.
In Anwendung seit 2012.
2012