Die HPS kann eingesetzt werden, um sich einen schnellen Überblick über die Belastungssituation von pflegenden Angehörigen zu verschaffen. Der Fragebogen wird von den Pflegepersonen, die zu Hause jemanden mit chronischem Hilfs- oder Pflegebedarf betreuen, selbst ausgefüllt. Das Ergebnis liefert erste Hinweise auf geeignete Entlastungsmaßnahmen. Darüber hinaus eignet sich die HPS in Querschnitt- und Verlaufsuntersuchungen zur Erfassung der subjektiven Gesamtbelastung von häuslichen Pflegepersonen.
Die 28 Items der HPS dienen der Erfassung der Belastung bei betreuenden und pflegenden Personen. Die Fragen beziehen sich auf die Bereiche «Verlust psychischer und physischer Energie», «Überforderung», «Verschlechterung der sozioökonomischen Situation», «Spannungen im Verhältnis zwischen Pflegeperson und gepflegter Person» sowie «Identifikationsprobleme mit der Rolle der Pflegeperson». Ihr Summenwert stellt ein globales Maß für die wahrgenommene Belastung durch die häusliche Pflege dar («keine bis niedrige», «mittlere» und «hohe bis sehr hohe»). Diese Einteilung hat prognostische Bedeutung für die häusliche Pflegesituation. Es kann beurteilt werden, wie dringlich eine Entlastung benötigt wird. Mit wiederholten Befragungen lassen sich Belastungsveränderungen erfassen. Der Summenwert wird drei Schweregraden pflegerischer Belastung zugeordnet (z.B. Wirksamkeitsnachweis von Interventionsmaßnahmen).
Die Retest-Reliabilität (Messwiederholung nach 14 Tagen) beträgt rtt = .94. Die interne Konsistenz der Gesamtskala liegt bei α = .91 (Cronbachs Alpha). Die Split-half-Reliabilität (Pearson Korrelation) beträgt r = .82.
Das Manual enthält Angaben zur inhaltlichen Validität und zur Konstruktvalidität. Der Zusammenhang zwischen der spezifischen pflegerischen Belastung (HPS-Summenwert) und einem Globalmaß für die allgemeine, nicht auf einen bestimmten Stressor ausgerichtete Stressbelastung (Perceived Stress Scale), beträgt r = .56.
Die Durchführungszeit beträgt 5--10 Minuten.
In 2. Auflage seit 2001 lieferbar.
2001